Prostatakrebs-Früherkennnung: Warum der PSA-Test so wichtig ist
Prostatakrebs ist eine ernste Bedrohung, doch viele Männer meiden aus Unbehagen und Scham die digitale-rektale Untersuchung (DRU), obwohl sie schnell und meist schmerzfrei ist. Ein Bericht im Deutschen Ärzteblatt über neue Erkenntnisse auf dem Deutschen Krebskongress 2024 dürfte diese Männer freuen. Die ungeliebte digitale Untersuchung durch den Mastdarm wird als „völlig sinnlos“ für die Früherkennung von Prostatakrebs bewertet.
Studien zufolge werden 86 % der Karzinome, die durch einen PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen) identifiziert werden, durch die rektale Untersuchung nicht erkannt, weil sie im Frühstadium noch gar nicht tastbar sind. Es ist also eher eine Methode der Späterkennung. Dabei ist gerade die Früherkennung für eine hohe Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend.
Der einzige Test, der schon früh weiterhelfen kann, ist der PSA-Test. Er bestimmt die Menge an „Prostata-spezifischem Antigen“ (PSA) im Blut. PSA ist ein Eiweiß, das in der Prostata gebildet und in die Samenflüssigkeit abgegeben wird. Um den PSA-Wert zu bestimmen, wird eine Blutprobe aus der Armvene labortechnisch untersucht.
Der PSA-Wert wird in Nanogramm pro Milliliter Blut angegeben (ng/ml). Ein Wert zwischen 2 und 4 ng/ml erfordert jährliche Kontrollen, unter 1 ng/ml alle vier Jahre. Ab 4 ng/ml sind weitere Untersuchungen ratsam. Der PSA-Test bietet gegenüber der Tastuntersuchung den Vorteil, auch kleinste Veränderungen aufzuspüren und Verläufe zu beobachten, was frühzeitig auf Risiken hinweisen kann. Ein Anstieg des PSA-Wertes im Blut kann auf Prostatakrebs hinweisen, aber auch andere harmlosere Prostataerkrankungen wie eine Entzündung oder Vergrößerung können die Ursache sein. Der PSA-Test ist somit ein wichtiger Indikator, reicht aber allein für eine Diagnose nicht aus.
Leider werden die Kosten für diesen Test zur Früherkennung noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Er ist eine sogenannte „individuelle Gesundheitsleistung“ (IGeL), die man selbst bezahlen muss. Die Kosten betragen etwa 15 bis 25 €, mit aufklärendem Gespräch und ergänzenden Untersuchungen etwa 50 €.